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Pressemitteilungen
18.06.2024

Bundesumweltministerin Steffi Lemke informiert sich bei Heraeus in Bitterfeld-Wolfen über Zukunftstechnologien

Business

Die Bundesumweltministerin besuchte Heraeus Comvance und Heraeus Remloy in Bitterfeld, um die Herausforderungen der europäischen Glasfaserindustrie zu diskutieren. Zudem wurde ein reger Austausch über das Recycling von Seltenen-Erden-Magneten und deren Bedeutung für Europa geführt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) hat kürzlich den Heraeus Produktionsstandort in Bitterfeld-Wolfen besucht. In ihrer Funktion als Abgeordnete des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Dessau-Wittenberg wollte sie das Geschäft vor Ort kennenlernen und erfahren, wie sie den Standort unterstützen kann.

Heraeus sieht sich als Industrie- und Innovationsführer in Europa und fühlt sich der Verantwortung verpflichtet, kontinuierlich in neue und nachhaltige Technologien zu investieren. Lemke diskutierte mit Heraeus Vertretern sowohl wirtschaftliche Herausforderungen als auch die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf europäische Unternehmen.

Thomas Krause, Head of Supply Chain und Werkleiter von Heraeus Comvance, nutzte die Gelegenheit, bei einem Rundgang durch die Produktion zu erklären, wie das für Glasfasern erforderliche, hochreine Quarzglas auf synthetischem Weg hergestellt wird. Glasfasern bilden heute die Basis einer kritischen Infrastruktur zum Datenaustausch und leisten einen deutlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem sie den CO2-Ausstoß je übertragener Dateneinheit gegenüber herkömmlichen Technologien deutlich reduzieren. Durch ihre hohe Kapazität machen sie das Internet von heute erst möglich, das auf Basis von Kupferleitungen so gar nicht mehr realisierbar wäre.

Anschließend bekam Frau Lemke die Gelegenheit, Europas größte Recycling-Anlage für Seltene-Erden-Magnete von Heraeus Remloy zu besichtigen. Knapp die Hälfte aller Seltenen Erden werden heute für Dauermagnete verwendet. Sie haben ein breites Einsatzspektrum und werden beispielsweise in hochleistungsfähigen Elektroantrieben, Windkraftturbinen und Sensoren verwendet. Die Recycling-Technologie ermöglicht eine ressourcenschonende Aufbereitung von Altmagneten, reduziert den CO2-Verbrauch um 80 Prozent im Vergleich zur Primärproduktion, erzielt aber die gleiche Qualität der Magnete.

Während des Besuchs fanden intensive Diskussionen statt, die das Ziel verfolgten, gemeinsam Lösungen zu finden, die den Standort in Bitterfeld-Wolfen stärken und die europäische Industrielandschaft allgemein fördern.

„Der Besuch von Steffi Lemke unterstreicht die Bedeutung unserer Technologien und unser Engagement für Nachhaltigkeit. Wir hoffen, weiterhin Unterstützung durch die Bundesregierung zu erhalten, um die europäische Industrie zu stärken und nachhaltige Innovationen voranzutreiben”, sagte Jan Vydra, Geschäftsführer von Heraeus Comvance. Er äußerte die Erwartung, dass Europa und Deutschland bei der finanziellen Förderung des Breitbandausbaus als kritischer Infrastruktur die nachhaltigen Produkte der eigenen, europäischen Industrie bevorzugen. Subventionen, die aktuell aus Steuergeldern der Bürger bezahlt werden, um die Glasfaserhausanschlüsse möglich zu machen, sollten auch wieder regionalen Arbeitsplätzen und Technologieentwicklungen zugutekommen.

Konkret könnte die Vergabe von Fördermitteln an Ausschreibungskriterien gebunden werden, die CO2-arme Produkte sowie Produkte aus der europäischen Union bevorzugen. Durch ihre internationalen Produktionsstandorte und Kundenlandschaft weiß Heraeus Comvance, dass das etwa in den USA ganz selbstverständlich ist.

David Bender, Leiter von Heraeus Remloy, betonte die Bedeutung politischer Maßnahmen zur Förderung des wirtschaftlichen Recyclings von Seltenen Erden in Europa. Er unterstrich, wie wichtig es sei, das unkontrollierte Abwandern von End-of-Life-Magnetmaterialien aus Europa zu verhindern und auf politisch beeinflusste Preise bei Importen von Magnetmaterialien zu reagieren. „Eine unabhängige Versorgung mit Magnetmaterial ist Grundvoraussetzung für die europäische Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden Jahrzehnten“, erklärt David Bender. Industrie und Politik müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um Abhängigkeiten zu verringern und gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft für Europa zu gestalten.